Geöffnet von 2 bis 10 Zügen
Gewicht: 180 g
Hersteller:Caissa Chess
Books
Breite :10,4 cm
Höhe: 14,7 cm
Erscheinungsjahr: 2000
Autor: Attila Schneider
Sprache:Deutsch
Auflage: 1
Seiten : 160
Einband: kartoniert
INHALT:
09 Vorwort
13 Matt dem König!
61 Damengewinn bei vollem Brett
83 Wie soll man einen Turm
gewinnen?
95 Treibjagd auf Leichtfiguren
125 Qualitätsvorteil
133 Bauernfall
139 Dies + Das
IM Attila Schneider?
Ist das nicht
der ungarische IM, der vor ziemlich genau einem Jahrzehnt gemeinsam mit einem
gewissen Herrn Sapi eine mehrbändige Monographie über die sizilianische
Drachenvariante veröffentlicht und erst unlängst eine Aktualisierung dieser
Darstellung in Angriff genommen hat? Ganz genau - und eben dieser
Internationale Meister, wenn er es denn wirklich war, begibt sich nun in ganz
andere Gefilde, nämlich ins (fiktive) Kaffeehaus und unterhält sein Publikum
mit 600 Megakurzpartien von maximal 10 Zügen.
Sie haben richtig gelesen, dem
Unterzeichner kamen bei der Lektüre gewisse Zweifel bei der Urheberschaft
Schneiders. Das Vorwort unseres Buches beginnt nämlich wie folgt: "Wir,
als bekannte, sogar anerkannte Verfasser mehrerer eröffnungstheoretischer
Monographien, machen jetzt einen ungewöhnlichen Ausflug in die Welt der
Miniaturen. Solche Abstecher kommen im Leben fast aller außerordentlichen
Menschen vor: Wir sehen nichts, was daran auszusetzen wäre". Ohne auf die
nicht gerade vor Bescheidenheit überfließenden inhaltlichen Aussagen des Zitats
einzugehen, hat der Unterzeichner trotz redlichen Bemühens nicht herausfinden
könnnen, wieso plötzlich von mehreren Autoren die Rede ist. So etwas wie der
Plural auctoritatis scheidet allein deswegen aus, weil das Vorwort ausdrücklich
mit "Die Verfasser" unterzeichnet worden ist. Hat also Schneider nur
seinen Namen hergegeben für ein anderes, weniger bekanntes Autorenteam oder ist
der zweite im Bunde jener L. Sapi, mit dem Schneider seinerzeit bereits kooperiert
hat? Oder liegt hier schlicht und einfach ein Druckfehler vor?
Ob der oder die Verfasser - mit
Computerhilfe hat er bzw. haben sie rund 2000 Partien ausfindig gemacht, die
innerhalb der ersten zehn Züge beendet waren. Von diesen wiederum befand(en)
der/die Verfasser 600 für wert, in die vorliegende Anthologie aufgenommen zu
werden, wobei die Diagrammfrequenz von 2 Stellungsbildern pro Miniatur
sicherlich rekordverdächtig ist. Und es waren durchaus nicht immer
Kaffehausspieler am Werk, wie die Kurzpartien Reti-Tartakower (Wien 1910),
Petrosjan-Ree (Wijk aan Zee 1971) oder Leko-Ehlvest (Prelim 1996) belegen
mögen. Insofern waren die Aussetzer des jeweiligen Unterlegenen nicht nur
triviale Figureneinsteller oder dergleichen, sondern zuweilen auch Reinfälle
und Irrtümer der etwas komplexeren Art. Dennoch dient unser Büchlein zweifellos
eher der Erbauung als der Belehrung. Letzterer Effekt dürfte allenfalls im
DWZ-Bereich bis maximal 1300 erzielt werden, für den großen Rest kommt das Buch
eigentlich nur als Schmunzellesestoff in Betracht; dies um so mehr, als
Drachenspezialist Schneider (oder wer auch immer) das Stilmittel der Ironie
durchaus geschickt zu handhaben weiß.
Der Rezensent hat sich durch die
Lektüre übrigens dazu anregen lassen, seine eigenen "gesammelten
Werke" seit Mitgliedschaft in einem Schachverein anno 1964 nach
entsprechenden Kurzpartien zu durchforsten.Ganze zweimal wurde er fündig: 1965
schaffte er ein Matt in zehn, 1973 gar einen Achtzüger. Vermutlich grämt sich
die Rochade-Leserschaft nicht allzu sehr, wenn er ihr diese
"Leistungen" vorenthält. Werfen Sie einen Blick in unser Buch und Sie
werden massenweise Partien von vergleichbarer Qualität finden.
E. Carl - Europa-Rochade 04/2000
Der Titel des Buches deutet
bereits an, dass sich Attila Schneider nach seinen Mammut-Werken über die
Moderne Benoni-Verteidigung und den sizilianischen Drachen diesmal einer
weniger ernsten Seite des Schachspiels widmet.
"Geöffnet von 2 bis 10
Zügen" ist das Motto seines Schachkaffeehauses, und entsprechend
kurzweilig sind die Partien, die ihren Weg in dieses Buch fanden. Besonders
hochwertige Partien sind also nicht zu erwarten, schließlich bedarf es schon
einiger Anstrengung, eine Partie derart schnell zu verlieren.
Allerdings sind es oft genug
sogenannte "natürliche" Züge, die schnell widerlegt werden, und das
zum Teil auf sehenswerte Weise. Ergänzt werden die Partien durch die meist
spöttischen Kommentare Schneiders. Wenn Sie nach einem Patzer Trost in den
Fehlern anderer suchen oder einfach nur Ihre Schadenfreude genießen möchten,
können Sie das im "Schachkaffeehaus" auf unterhaltsame und
unbeschwerte Weise tun.
Schach-Markt 3/2000
A. Schneider: SCHACHKAFFEEHAUS
- Marke: Caissa chess books
- Artikelnr.: 5096
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