206 Seiten, kartoniert,
1. Auflage 2008.
Breite: 14,2 cm
Höhe: 19,6 cm
Gewicht: 0,250 kg
In diesem von seinem
Stil her ausserordentlichen Buch macht Attila Schneider, zweifacher Meister
Ungarns, den Leser nicht nur mit der Kunst des Mattsetzens vertraut, sondern er
behandelt auch die zum Matt führenden Wege. Äusserst aufschlussreich sind die
scharfsinnigen und nicht selten sogar provokativen Bemerkungen des Verfassers
über die Spielstrategie und Denkweise der Spieler. Eingprägsame Partiebeispiele
- vor allem aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert - und viele Diagramme
verleihen diesem Buch eine hohe Anschaulichkeit.
Besonders beeindruckend
ist das Spielerverzeichnis dieses Werkes:
fast alle
hervorragenden Spieler - darunter mehrere Weltmeister- der Vergangenheit
tauchen auf den Seiten dieses formauflösenden Buches auf.
Dieses Buch - eines der
letzten vom unlängst verstorbenen, berühmten ungarischen Schachspieler und
Autor hervorragender theoretischer Werke - lässt sich jedem Spieler empfehlen,
der seine Spielstärke ernsthaft verbessern will.
Einleitende Rede
Beim Bearbeiten des
hervorragenden Werkes von Großmeister Bilek "Im ewigen Schach bis zum
Tode" hatte ich die Gelegenheit, auch das Vorwort dazu zu schreiben. Der
Leser gestattet mir es wohl, auch das vorliegende Werk mit einer Vorrede zu
beginnen.
Ich mag die Menschen
nicht. Ich mag sie nicht, weil ich sie gut kenne. Ich bin mit der Grabschrift
von Milan Füst weitgehend einverstanden: "Er mochte nur wenige Menschen
und er hat auch sie gehasst". Etwas Ähnliches wird auch an meinem Grabstein
zu lesen sein. Ich mag mich auch nicht, obwohl ich gar nicht behaupten kann,
dass ich mich selbst gut kenne.
Der Leser hält ein
ungewöhnliches Buch in der Hand. In ihm wird das Mattsetzen, der dazu führende
Weg bzw. wie dies vermieden werden soll besprochen. Zu seinem Thema wurden das
Mattsetzen, der zum Matt führende Weg sowie dessen Vermeidung gewählt. Die zahlreichen
Diagramme, die ausführlichen Analysen und Kommentare sollen dem Leser zum
Verständnis der Partien eine wesentliche Hilfe leisten. Da muss über die
Gestaltung der Kommentars unbedingt ein paar Worte gesagt werden.
Im vorliegenden Buch
habe ich einen neuen Stil versucht, und deswegen habe ich zu seinem Untertitel
"oder ein äußerst grobes Schachbuch" gewählt. Einfacher gesagt,
bemühte ich mich beim Schreiben des Buches zwei unterschiedliche Karikaturen ins
Leben zu rufen; die des genialen Verfassers und die des dummen Lesers. Während
ich den Leser mit wunderschönen Partien und Mattkombinationen amüsiere, werfe
ich - der unfehlbare, geniale Verfasser - ihm die primitivste geistige
Unfähigkeit vor. Der Leser sei unkultiviert, dumm und könne nicht mal bis zwei
zählen, während der Verfasser zu den größten und genialsten Denkern unseres
Jahrhunderts gehöre, um von anderen, noch verblüffenderen Überheblichkeiten
ganz zu schweigen. Und trotzdem werden sich die Leser, die eine Vorliebe für
schwarzen Humor haben und sich vor allem darauf konzentrieren, was ich sage,
und darüber nur lachen, wie ich es tue, wohl in mein Buch verlieben.
Weil es ziemlich oft
vorkommt, dass ich meine Gedanken des Öfteren auch über Dinge ausführe, die
scheinbar mit dem Mattsetzen nichts zu tun haben, kann ich hiermit feierlich
aussagen, dass Sie sich - ungeachtet Ihrer ständigen Provokation - wieder irren.
Obwohl es manchmal schwer zu glauben ist, ist in diesem Werk alles mit dessen
Gegenstand engstens verbunden. Das Mattsetzen gilt weiterhin als Gegenstand des
vorliegenden Werkes, aber weil der Leser wohl daran gewöhnt ist, dass sich
sogar der geschwätzigste Schachbuchautor meistens mit Stereotypen "Weiß
steht besser" oder "Schwarz steht besser" begnügt, können ihm
meine philosophischen Gedanken, die zu ihrem besseren Verstehen beitragenden
Zitate und meine zweifellos frische, ungewöhnliche Tongebung stellenweise
irreführend vorkommen. Um das oben Gesagte besser zu verstehen, gestatten Sie
mir, das folgende Zitat vorzuführen:
" Dass Christus
einen starken Glauben hatte und ihn seinen Schülern beizubringen versuchte,
wird niemand bezweifeln, aber dass er selbst der Gegenstand des Glaubens sein
wollte, kann niemand behaupten."
Kant
Werden Sie dieses Zitat
gründlich durchdenken und es verstehen, so werden Sie auch das Werk verstehen,
welches Sie in Ihrer Hand halten.
IM Attila Schneider
A.Schneider: DIE KUNST DES MATTSETZENS
- Marke: Caissa chess books
- Artikelnr.: 5090
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